ONLINE-KONGRESS
12.11. bis 22.11.2020

Helga Schmidtke

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Helga Schmidtke

Sternenkindbestatterin

„Ich habe ein still geborenes Baby allein in der Klinik vorgefunden und die Eltern waren nach der Geburt schon wieder zu Hause. Das hat mich damals sehr berührt und betroffen gemacht. Das hat sich nicht richtig angefühlt. So viele Familien bleiben traumatisiert zurück - ich dachte, da muss sich was ändern. Ich habe gemerkt, wie wichtig es für die Familien ist, Körper Geist und Seele miteinander verbunden zu begleiten. Das ist im Laufe der Jahre zu meinem Fokus geworden.“ Außerdem brauchen auch die Fachkräfte, die diese Familien begleiten, Handwerkszeug und Stärkung. Persönlichkeitsentwicklung ist für mich die Basis dieser Arbeit. Etwas, was ich in den Ausbildungen oft erlebe - es ist schockierend, wie wenig wir uns selbst noch fühlen. Wir müssen etwas an der Basis verändern und deshalb müssen wir in die Ausbildungskurse gehen und vor allem auch die jungen Menschen schulen.

Helga Schmidtke

Das Leben hat mich genau hierher an diesen Platz geführt und der Tod, mit allem was dazugehört, hat mich schon immer fasziniert. Sterbende und trauernde Menschen fühlen sich nackt und bedürfen eines ganz besonderen Schutzes. Achtsamer und sensibler Umgang mit Sterbenden und Trauernden ist für mich die wichtigste Grundlage meines Wirkens. Wie eine Hebamme komme ich zu den Familien in ihr ganz individuelles Umfeld und begleite dort immer auch ein Stück das gesamte Familiensystem.. Den Weg auf die andere Seite sicher und achtsam zu begleiten, Trauernde ganz individuell wieder zurück ins Leben führen und damit den größtmöglichen Frieden für alle zu erreichen, das ist das Ziel meiner Arbeit. Darüber hinaus habe ich die “Still Birth Care” entwickelt und bilde Fachkräfte zu Sternenkindbegleiter*innen aus.

Ich habe ganz klassisch, von der Pike auf, den Beruf der Krankenschwester erlernt und mir im Laufe der Jahre durch verschiedene Fachausbildungen unterschiedliches „Werkzeug“ in meinen Koffer packen dürfen. Die Grundvoraussetzung war aber, glaube ich, dass ich irgendwann einmal die Entscheidung getroffen habe, mich mit meinem eigenen Tod, meiner eigenen Sterblichkeit und meiner eigenen Trauer auseinanderzusetzen. Und dieser Prozess dauert bis heute an.

www.die-sternenkinderbestatterin.de

www.stillbirthcare.de

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2 Kommentare

  • Schwarz Evelyn

    Das Interview war herzerwärmend.ich würde mir wünschen in einer Abschiedssituation auch von einem so wundervollem Menschen begleitet zu werden. Danke

  • Alle Interviews sind wirklich Klasse. Eines so gut wie das andere. Dieses hat mich besonders berührt, weil Helga so menschlich und spirituell denkt und fühlt. Weil wir alle spirituelle tiefe Wesen sind, sehr menschlich und so vieles nur vergessen haben, vergessen mussten, um in bestimmten Situationen zu überleben. Und immer mehr Menschen wachen auf und fangen an sich zu heilen (Persönlichkeitsentwicklung) und damit wiederum anderen zu helfen. Jeder der sich ermächtigt wieder zu fühlen und dem Ausdruck zu verleihen, ermächtigt damit andere. LG Roswitha

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