ONLINE-KONGRESS
12.11. bis 22.11.2020

Marlis Lamers

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Marlis Lamers

Die Gefühlsdolmetscherin

Bei der Mimikresonanz geht es um die Erkennung von Emotionen, spezialisiert auf Menschen, die ihre verbale Kommunikation verloren haben, wie z. B. Menschen mit Demenz oder Menschen an ihrem Lebensende. Wir sind mimisch blind geworden. Je mehr wir die verbale Sprache erlernen, umso weniger nutzen wir die Mimik. Diese Armut macht etwas mit uns. Wenn wir nicht erkennen, was der andere fühlt, wie wollen wir dann auf ihn eingehen? Im Interview bekommst du aufschlussreiche Veranschaulichungen aus der Praxis und leicht umsetzbare Impulse für deine tägliche Arbeit, wie auch für die Integration in dein Privatleben.

Marlis Lamers

Marlis Lamers, Dozentin und Autorin im Bereich Palliative Care, Mimikresonanz® Trainerin, ehemalige Bäuerin, heute als Gefühlsdolmetscherin und Katalysatorin immer dort, wo es um Haltung und Mut in der Pflege geht. Ich reanimiere die Emotionserkennung und die Achtsamkeit für eine bedürfnisorientierte Sprache, damit Pflege auf allen Seiten nicht zu einem ewigen Kampf um Zeit, Wertschätzung und Wahrnehmung wird. Meine Aufgabe sehe ich darin, Tabus anzusprechen, Selbstreflektionen anzustoßen und den Menschen die Sensibilität vor den eigenen und fremden Bedürfnissen unter der Decke der Unachtsamkeit freizulegen. Wer sich heute nicht mit Themen wie Sexualität, selbstbestimmtem Sterben und weitest gehender Autonomie in der Pflege auseinandersetzen will oder kann, wird dauerhaft eine unnötige Problemwand aufbauen, die beiden Seiten schadet: zum einen den Patienten/ Bewohnern/ Gästen und zum anderen der eigenen Person. Ein BurnOut, eine Belastungsstörung, Krankheit in allen möglichen Ausprägungen wird die Folge sein.

Als ehemals pflegende Angehörige (mehr als 30 Jahre) und ehrenamtliche Hospizbegleiterin kenne ich die verschiedenen Rollen im Prozess des Alterns und Sterbens. Ich kenne die Macht- und Sprachlosigkeit an einem Patienten- oder Gästebett. Die eigene Ohnmacht und zuweilen auch Wut, wenn der zu Begleitende nicht auf die eigenen Vorschläge eingeht und die Erwartungen erfüllt. Die maßlose Enttäuschung, wenn man trotz aller Mühen beschimpft wird. Die unermessliche Erschöpfung. Aber eben auch die tiefe Dankbarkeit und Liebe, die dann entsteht, wenn der Mensch im Mittelpunkt steht, man sich sehr zurücknimmt und achtsam handelt. Die zentrale Frage:“ Was brauchst Du?“ immer wieder stellt. Auch verbal eingeschränkte Menschen finden einen Weg, sie zu beantworten. Ich höre schon den Protest, dass dazu keine Zeit sei. Zeit, die ich Jemandem gebe, ist Zeit, die er mir schenkt. Zeit, in der er nicht immer wieder klingelt, immer wieder aus dem Bett will, immer wieder schimpft oder schreit.

Nein, ich bin nicht allmächtig und die Emotionserkennung ist auch nicht das Allheilmittel gegen jedes von der Norm abweichende (wer definiert die Norm?) Verhalten. Aber die achtsame Begleitung eines Menschen, mit dem Schwerpunkt auf der Wahrnehmung seiner Bedürfnisse und seiner Autonomie auch im Sterben, macht es in der Regel allen Beteiligten leichter.

Meine Vision, mein Wunsch, ja, vielleicht sogar mein Bedürfnis ist die Bereitschaft eines jeden in der Pflege Beschäftigten, in seinem kleinen Mikrokosmos den Mensch im Mittelpunkt zu sehen, mit alle seinen Bedürfnissen, Hoffnungen und Wünschen. Meine Überzeugung ist es, dass sich Pflege insgesamt so langsam verändern lässt. Ohne finanzielle Investition (bis auf gute Fortbildungen, die es ohnehin braucht), ohne weiteren Zeitaufwand und ohne neue Standards.

Ich biete Inhouse Schulungen und Vorträge zu vielen verschiedenen Themen an und arbeite in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Und das tue ich am liebsten in der Begleitung meines kleinen Wohnmobils, meiner YOLO (you only live once).

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5 Kommentare

  • Heike Truschel

    Hallo, ich finde es schwierig, wenn es heißt, die Interviews sind kostenlos für 24h erhältlich und dann der Hinweis kommt, das Video sei leider nicht verfügbar und man wird zum Verkaufspaket hingesetzt.
    Schade, das hat für mich gerade ein blödes Geschmäckle und ist der Sache doch eigentlich nicht dienlich.

  • Heike Truschel

    Hallo, ich muss mich in aller Form entschuldigen, ich war datumstechnisch einen Tag voraus!! Meine Verärgerung ist soeben verpufft und hat Platz für großes Bedauern gemacht… Sorry!!!

  • Birgit Ebert

    vielen Dank für dieses wunderbare Interview, mit vielen hilfreichen Beispielen. Herzerwärmend

  • Anna

    Fande das Interview von Marlis Lamers sehr interessant und hilfreich. Im Moment habe ich eine Situation mit einer Bewohnerin die ab 19 Uhr sehr unruhig wird und alle 10min einen Wein möchte da sie des auf Grund ihrer Demenz vergisst. Sie war frühe alkoholabhängig und bekommt 1 Glas am Abend . Leider reicht ihr dies nicht . Sie läuft die ganze Nacht im Haus umher sagt sie braucht Wein da sie nicht schlafen kann.zur Beruhigung wurden vom HA lorazepam verschrieben diese helfen jedoch auch nicht . Können sie mir Tipps geben ?

  • Marlies Osterkamp

    Hallo Anna,
    Habe da eine Idee: Da das Weintrinken am Abend ein Ritual für die Bewohnerin ist, würde ich ihrem Bedürfnis nachkommen: Testet doch mal mit alkoholfeien Wein aus, ob es um die Sucht oder um das Ritual geht. Wenn es um die Sucht geht, dann portioniert das Glas Wein auf mehrere Weinschorlen oder nehmt ein kleineres Glas und fragt den Arzt, ob die Menge erhöht werden darf. Wenn es um das Ritual geht, dann bleibt bei alkoholfreiem Wein und dann kann sie ja trinken, wie sie möchte und ihr habt den schönen Nebeneffekt, dass sie genug trinkt. Viel Erfolg!

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